Franz Sedlacek, einer der bedeutendsten österreichischen Künstler der Zwischenkriegszeit und heute beinah vergessen, wurde 1891 als Sohn eines Kältemaschinen-Fabrikanten in Breslau geboren. Bald übersiedelte die Familie nach Linz. Nach erfolgreicher Matura studierte er in Wien zunächst Architektur, wechselte jedoch bald zur Chemie und arbeitete nach Abschluss des Studiums am Technischen Museum.
Die Liebe zur Malerei begleitete ihn jedoch zeitlebens. Sedlacek widmete sich dem Studium der alten Meister und bildete sich hauptsächlich autodidaktisch fort.
1927 wurde er Mitglied der Wiener Secession und beteiligte sich regelmäßig an deren Ausstellungen. 1929 nahm er an der Ausstellung „Neuromantik und Neue Sachlichkeit in Oberösterreich“ in Linz teil. Im selben Jahr ist er auch Gast der Weltausstellung in Barcelona, wo er die Goldene Medaille für Malerei gewinnt.
Auch in Österreich reiht sich Erfolg an Erfolg: in den Jahren 1933, 1935 und 1937 bekommt er den Österreichischen Staatspreises für Malerei verliehen.
Sedlaceks Bilder widersetzen sich einer definitiven Zuordnung zu einer der gängigen künstlerischen Strömungen ihrer Zeit. Sie werden meist im Grenzgebiet zwischen „Neuer Sachlichkeit“, „Neuromantik“ und „Magischem Realismus“ eingeordnet.
Neben seinen Gemälden fertigte er auch immer wieder Illustrationen für renommierte Zeitschriften an. So finden sich seine Werke im ‚Simplicissimus‘, der ‚Muskete‘ und auch in der Wochenschrift ‚Jugend‘.
Spannende Bilder, die Lust darauf machen, diesen vergessenen österreichischen Künstler neu zu entdecken.
Ab 1939 dient Sedlacek als Oberleutnant und später Hauptmann in der deutschen Wehrmacht. Sein Weg durch den Krieg führt ihn nach Stalingrad, Norwegen und schließlich Polen.
Im Februar 1945 verlieren sich seine Spuren an der Ostfront bei Thorn/Toruń.