‚Der alte Mann und das Meer‚, Ernest Hemingways wohl bekanntestes Werk, das letzte, das zu seinen Lebzeiten im Jahr 1952 erschien, gehört auch zu den am häufigsten gelesenen Büchern der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts – nicht zuletzt deshalb, weil es auf den den meisten Bücherlisten für englischsprachige Literatur in Schulen und Universitäten zu finden ist.
Der kurze Roman schildert den Kampf des Fischers Santiago mit einem großen Fisch, einem Marlin, ein Vertreter der Speerfische, die bis zu fünf Meter Körperlänge erreichen können.
Vielleicht haben auch Sie das Buch gelesen, oder eine der Verfilmungen gesehen. Bereits 1958 wurde die Geschichte Santiagos mit Spencer Tracy in der Hauptrolle verfilmt, 1989 entstand ein Fernsehfilm mit Anthony Quinn.
Aber so wie in der folgenden Animation haben Sie ‚Der alte Mann und das Meer‚ vermutlich noch nicht erlebt. Zum 100. Geburtstag Hemingways entstand 1999 eine Animationsversion der Geschichte, die aus handgemalten Einzelbildern besteht. Der russische Regisseur Alexander Petrow, Experte für Animationsfilme, hatte seit 1995 begonnen, die Idee zu diesem gigantischen Projekt in die Tat umzusetzen.
Für „Der alte Mann und das Meer“ malte Petrow – nur einer der wenigen Animatoren, die diese Kunst beherrschen – mit Hilfe seines Sohnes Dmitri über 29.000 Bilder auf Glasplatten und verwendete dabei langsam trocknende Ölfarben. Die beiden verwischten die Farbe mit den Fingern, um die damit erzeugte Illusion von Bewegung in der nächsten Aufnahme einzufangen. Während der magische Effekt einem sich bewegenden Gemälde ähnelt, war die Aufnahme selbst technologisch ausgesprochen fortschrittlich, da Petrow eine speziell konstruierte Motion-Capture-Kamera für die Umsetzung seiner Idee verwendete.
Das Ergebnis ist fantastisch und wurde im Jahr 2000 mit dem Oskar für den besten animierten Kurzfilm ausgezeichnet.