Was wäre wohl aus Vincent van Gogh ohne seinen Bruder Theo geworden? Zu Lebzeiten hat van Gogh ein einziges Gemälde verkauft und war stets auf die Hilfe seines Bruders angewiesen. Mit dem Bild ‚Mandelblüte‘ erweist er ihm seine Reverenz.
Das bekannte Gemälde entstand im Februar 1890 in Saint-Rémy-de-Provence. Der Frühling nahte und die zarten Blüten der Mandelbäume waren ein Vorbote der wärmeren Jahreszeit, ein Ausdruck neuen Lebens. Diesen Aufbruch hielt van Gogh in seinem Gemälde fest und war damit auch ein Symbol für den Anlass, zu dem Vincent seinem Bruder dieses Bild überreichen wollte.
Im Frühjahr 1889 hatte Theo van Gogh Johanna Bonger, die Tochter eines Versicherungsagenten geheiratet, und im Februar 1890 brachte sie ihren Sohn zur Welt, den sie nach dem Paten des Jungen nannten. Der blühende Mandelbaumzweig war van Goghs Geschenk an den Säugling, seinen Neffen Vincent Willem, der Jahrzehnte später als Nachlassverwalter seines Onkels Stifter der umfangreichen Sammlung des Amsterdamer Van Gogh Museums werden sollte.
Bildquelle: Van Gogh Museum, Amsterdam